ARD/NDR, 2008, 30/45 min.
Brigitte R. hat als Mutter das Allerschlimmste durchgemacht: Mit 19, kurz nach dem Abitur, hat ihr einziger Sohn Riccardo einen Motorradunfall. Er überlebt, ist aber schwer hirngeschädigt, ein Wachkomapatient mit starken Krämpfen, der nicht essen, nicht sprechen, sich kaum bewegen kann, ohne jede Aussicht auf Heilung oder Linderung – gefangen in seinem Körper. Nur mit den Augen kann er sich mitteilen. Von seinem Vater allein gelassen, sorgt die Mutter allein für ihn, kümmert sich um Kliniken, um Reha-Maßnahmen, aber sein Zustand bessert sich nicht wirklich.
Neun Jahre kämpft sie für ihn – neun zermürbende, sie gänzlich überfordernde Jahre. Als sie selbst erkrankt und um ihr eigenes Leben fürchtet, tut sie ihm diesen schwersten Gefallen, sie gibt ihm Schlafmittel in die Magensonde und versucht erfolglos, sich auch selbst zu töten.
Der Film erzählt diese bewegende Geschichte von aktiver Sterbehilfe, vom Leiden und Sterben Riccardos vorwiegend aus der Perspektive der Mutter.
Er erzählt aber auch vom Aufwachen von Brigitte R. im Krankenhaus, Haftrichter und Rechtsanwalt bereits wartend am Bett stehend, von der Anklage wegen Tötung auf Verlangen, und von einem geradezu salomonischen Urteil durch das Schöffengericht.
Buch und Regie: Liz Wieskerstrauch
Kamera: Axel Thiede
Schnitt: Michael Scheffold