Plötzlich ist das Kind tot – Warum Jugendämter versagen

NDR/ARTE, 2013, 52 min.

Sie heißen Chantal oder Zoe, Bastien oder Marina. Immer wieder sterben in Deutschland und Frankreich Kinder praktisch unter den Augen des Jugendamtes. Die Öffentlichkeit reagiert reflexhaft mit Empörung und Unverständnis – und die betroffenen Jugendämter igeln sich in aller Regel ein.

Unter welchen Bedingungen Jugendhilfe stattfindet, mit welchen Problemen und Herausforderungen deutsche und französische Jugendämter zu kämpfen haben, bleibt der Öffentlichkeit verborgen. Dabei steigen die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland seit Jahren – von 5,1 Mrd. im Jahr 2001 auf 7,5 Mrd. Euro im Jahr 2010. Und auch die Fallzahlen steigen dramatisch: Erhielten 2008 knapp 800 000 Kinder und Jugendliche sog. „Hilfen zur Erziehung“, waren es zwei Jahre später schon 866 000 – ein Zuwachs von etwa acht Prozent. Während in Deutschland die Öffentlichkeit seit dem Tod des zweijährigen Kevin in Bremen im Jahr 2006 für Defizite in der Jugendhilfe sensibilisiert ist, sorgte der Fall Marina 2009 in Frankreich für eine ähnliche Welle der Fassungslosigkeit. Seitdem steht das Thema Kindeswohlgefährdung auch hier auf der Tagesordnung.

Die TV-Dokumentation analysiert, warum Chantal und Marina sterben mussten und zeigt, welche Anstrengungen Jugendämter in Deutschland und Frankreich unternehmen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen.

Buch & Regie: Nadja Frenz, Michael Richter
Kamera: Felix Korfmann
Ton: Matthias Doebert
Schnitt: Silke Olthoff
Produktion: Sandra Šamec, Katharina Au
Producerin: Nadja Frenz
Produzenten: Sandra Maischberger, Matthias Martens
Redaktionsassistenz: Cornelia Schöffler (NDR/ARTE)
Redaktion: Kathrin Bronnert (NDR/ARTE)
Leitung: Ulrike Dotzer (NDR/ARTE)

2018-06-08T13:28:56+02:00