Avraham und seine neue Heimat – Aus dem Leben eines jüdischen Kindes in der Ukraine

KIKA, 2015, 26 min.

Einblicke in ein ganz ungewöhnliches Kinderleben gewährt uns Autorin Andrea Morgenthaler in ihrem Film über chassidische Juden in der Ukraine: Sie begleitet den 10jährigen Avraham Krohn in einem Alltag, der ganz nach den 200 Jahre alten Regeln ihrer Religion ausgerichtet ist. Schläfenlocken, vierzipfeliges Hemd und Kippa sind so selbstverständlich für den Jungen wie die täglichen Gebete am Grab von Rabbi Nachman und eine strikte Geschlechtertrennung. Die Familie zog vor vier Jahren aus Jerusalem nach Uman in die Ukraine, um dieser heiligen Stätte näher zu sein. Avrahams Vater leitet hier die jüdische Schule und ist Vorsitzender der chassidischen Gemeinde. Avraham ist der zweitälteste von insgesamt sieben Geschwistern und einer der Besten in der Schule.

Der Film zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich Avraham religiös geprägtes Leben von dem eines durchschnittlichen deutschen Kindes unterscheidet – aber er zeigt auch, welche Parallelen es gibt. Denn wie jedes Kind freut sich Avraham am meisten darauf, nach der Schule mit seinen Freunden Fußball zu spielen. Und auf das größte Fest des Jahres: Rosch Haschanah. Dann wird nämlich zwei Tage lang getanzt und gesungen. „Das ist ein ganz tolles Fest“, sagt Avraham. „Überall Musik, überall tanzen Menschen und sind fröhlich. Es sind nur Männer auf der Straße. Meine Mutter und meine Schwestern dürfen nicht dabei sein, aber ich darf sogar nachts mit meinen Freunden raus.“

„Avraham und seine neue Heimat“ nimmt uns mit in die Welt der chassidischen Juden und gibt seltene Einblicke in den Alltag einer für uns ganz fremden Kultur. Spannend, informativ und leicht verständlich – ein Film über Kinder für Kinder.

Buch und Regie: Andrea Morgenthaler
Kamera: Torben Müller
Produktion: Sandra Šamec, Sabrina Kalenbach
Producerin: Nadja Frenz
Redaktion: Ricarda Eggs
Produzent: Sandra Maischberger, Matthias Martens

2018-06-08T14:11:42+02:00