„Kulturzeit: Adornos Erben“

Das Frankfurter Institut für Sozialforschung steht für eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse. Um seine klugen Köpfe ranken sich Legenden. Am 23. Januar begeht das Institut seinen 100. Geburtstag.

Lützerath ist geräumt, doch die Bilder von Demonstranten, die sich Schlachten mit der Polizei liefern, bleiben im kollektiven Gedächtnis: radikale Proteste, angetrieben von der Angst vor der Klimakatastrophe – ein Symptom dafür, wie wir durch die Unterwerfung der Natur unsere Zukunft begraben? Für den Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, Stephan Lessenich, ist klar: „Was wir in Lützerath sehen, sind gesellschaftliche Auseinandersetzungen um die Beziehungen dieser Gesellschaft zu den Naturverhältnissen. Es gibt jetzt Akteure in der Gesellschaft, die darauf hinweisen, dass unser Verhältnis zur Natur zerstörerisch ist, und zwar selbstzerstörerisch. Und das ist, glaube ich, auch eine ganz zentrale Überlegung der Kritischen Theorie“. Theodor W. Adorno warnte schon früh vor den Folgen einer Welt, in der ein Fortschrittsglaube, der die eigenen Interessen über die der Natur erhebt im Mittelpunkt steht. Gemeinsam mit Max Horkheimer machte er das Frankfurter Institut für Sozialforschung zur Wiege der „Frankfurter Schule“, eine Art antikapitalistische Denkschule.

Ausstrahlung(en)

– 23. Januar 2023


Autor:
Christian Bettges
Redaktion: Cornelius Janzen
Producer: Nadja Frenz
Produzentin:
Sandra Maischberger
Produktion: VINCENT PRODUCTIONS für 3Sat

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2023-01-24T23:17:31+01:00