ARD/SWR, 2001, 55 min.
„Porträt des Extrem-Bergsteigers Eric Escoffier, der nach einem Autounfall halbseitig gelähmt war, seinem Körper jedoch das Letzte abverlangte und sein Leben weiterhin der Besteigung der höchsten Berge der Welt widmete. Der Film stellt einen bemerkenswerten Menschen vor, der an seine äußersten Grenzen vorstößt, scheinbar aber auch jedes Maß verliert. Bei seiner letzten Achttausender-Besteigung im Juli 1998 verlieren sich seine Spuren; am 9. August 1998 wurde Escoffier für tot erklärt.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass extreme Bergsteigerei etwas mit Wahnsinn zu tun hat, dann räumt diese gelungene Dokumentation über den französischen Bergsteiger Eric Escoffier die letzten Zweifel aus. In jungen Jahren rannte Escoffier innerhalb kürzester Zeit auf drei hohe Alpengipfel. Ein schwerer Autounfall, bei dem er halbseitig gelähmt wurde, konnte den Mann nicht stoppen. Mit eiserner Energie erwarb er sich einen Teil seiner alten Beweglichkeit zurück und stieg auf die Himalaja-Gipfel. Seit 1998 wird Escoffier vermisst – vermutlich erfror er beim Versuch, den 8047 Meter hohen „Broad Peak“ zu besteigen.
Was diesen Film von Jan Kerhart und Sandra Maischberger so sehenswert macht, ist seine Zurück- haltung: Hier wird kein Held gefeiert, sondern die melancholisch stimmende Erkenntnis vermittelt, dass jemand nicht aus seiner Haut kann, selbst wenn es ihn das Leben kostet.”
Quelle: Der Spiegel, 2001
Buch und Regie: Sandra Maischberger, Jan Kerhart
Kamera: Jan Kerhart, Gregor Sommer
Ton: Stefan Paul, Gregor Sommer
Schnitt: Klaus Flemming, Marc Pascher
Musik: Dominic Vierneisel, Klaus Gartenicht
Produktion: Ulrike Römhild, Johanna Reuther